Hallo Zusammen,
anbei meine Erfahrung nach in Summe 3.000km in 14 Tagen inkl. einer mehrtägigen Alpentour mit Sozia. Habe die S-Variante mit Touring Set, Top Case und Motorschutzbügel, Navihalter von navihalter.de montiert. Hatte vorher die 2013er mit Skyhookfahrwerk und 14er Ritzel.
- Fahrwerk ist von der Stabilität her super, ähnlich wie die 2013er, allerdings kann man endlich das Fahrwerk auch einstellen: Früher war hart = hart und auch medium= hart, also immer hart. Bei der 2015 ist Default = Mittel, soft= weicher und hard= härter , von daher wirklicher Fortschritt. Das Standard Touring-Setup ist allerdings aus meiner Sicht zu weich, man könnte auch sagen zu komfortabel.
- Sound ist ebenfalls deutlich besser als bei der 2013er (zur Originalanlage).
- Reifen: Kann ich noch nicht viel sagen, aber weder allein noch mit Gepäck und Sozia habe ich einen wirklichen Unterschied zum Angle GT feststellen können.
- Habe die beiden neuesten Softwarepakte erhalten: Eines wegen Motor - da merkt man das Loch zwischen 4.000-5.000U/min nicht mehr/nur wenig. Das zweite Paket war für das hands-free System, hatte aber vorher auch keine Probleme damit.
- DVT funktioniert insofern super, als das die Fahrbarkeit bei niedrigen Drehzahlen und in der Stadt wesentlich besser ist. Und jetzt nach 3.000km zieht die Multi auch richtig gut ab 4.000U/min. Beim Passfahren mit Gepäck merkt man das Drehmoment, was da zwischen 5.000-7.000U/min ansteht. Bin mir nicht sicher, ob die 2013er mit dem 14er Ritzel hier mehr zu bieten hatte.
- Displayhelligkeit: Habe keine Probleme mit der Displayhelligkeit, in den Alpentunnel war es für mich abgedunkelt o.k., wobei es dort auch nicht immer stockdunkel ist.
Display vibriert zwischen 3.000-4.000U/min (ist gummigelagert) das haben ja schon mehrere berichtet.
- Fußbremshebel: Liegt mir auch zu weit innen, da wäre eine Änderung gut.
- Navihalterung ist perfekt ausgeführt, sehr einfach zu montieren (habe das Garmin 660er angebaut), auch die Sicht ist perfekt. Allerdings vibriert die Halterung mit Navi ganz schön heftig zwischen 3.000 und 4.000 U/min - das stört ziemlich. Das liegt aber an der Multi, nicht am Navihalter.
- Verbrauch: Maximal auf dem Niveau der 2013er. Allerdings ist sie im Unterschied zu 2013er bei konstanten Bedingungen - auch sparsamer zu fahren. Heute durchs Alpenvorland (Landstrasse) mit Beifahrer und Gepäck unterwegs, wenig Verkehrt flott gefahren, Durchschnittverbrauch lag in diesem Streckenabschnitt bei 4,4 l/100km - das habe ich vorher noch nicht einmal ansatzweise geschafft.
Habe bisher immer viel zu früh getankt, heute bin ich weitergefahren. Der Balken in der Anzeige blinkte bei Range=60km rot und habe dann bei einer Restreichweite von angezeigten 8km getankt und mir beim Befüllen etwas Zeit gelassen und 18,7l reinbekommen.
- Parklicht: Gibt es entweder nicht mehr, jedenfalls habe ich diese Funktion weder im Handbuch gefunden, noch rausprobiert.
- Griffheizung: Ist ebenfalls besser gelöst als bei der 2013er. Der Knopf ist ohne Anleitung auffindbar, es wird der aktuelle Heizstatus dauerhaft angezeigt und die Bedienung ist so, wie man sie vom Auto her kennt.
- Koffer sind deutlich steifer (und schwerer) als die alten Koffer, weshalb sie wohl auch keine zusätzlichen Verschlüsse benötigen. Allerdings bin ich nur max. 1 Stunde im Regen gefahren, da waren sie dicht. Montage ist genauso leicht oder schwer wie bei den alten Koffer, ich finde das System genial - ohne Koffer sieht man von dem Befestigungssystem nix.
- Bremse: Ist hervorragend, noch einmal besser dosierbar und wirkungsvoller als bei der 2013er. Und ja, sie bremst auch mit der Hinterradbremse.
- Zu den Kinderkrankheiten:
Tempomat: Bis kurz vor der 1000er Inspektion alles bestens, auf der Fahrt zum

war er nicht mehr immer aktivierbar. Im Fehlerspeicher war nichts zu finden. Bis heute ist es Lotterie, ob er funktioniert oder nicht: Einschalten (grüne Lampe leuchtet) ist nie das Problem, aber ihn dann über die Set-Taste zu aktivieren... Wenn er aber einmal funktioniert und ich es nicht ausschalte, dann kann ich die Geschwindigkeit einstellen und verändern.
- Display: Hier flackert manchmal die Fernlichtanzeige (blau), manchmal nicht - unabhängig davon, ob das Fernlicht aus- oder eingeschaltet ist. Weiterhin zeigt er beim Starten ganz kurz die gelbe "Enduro-ABS" Anzeige an. Einmal zeigte er oberhalb des Bluetoothsymbol ein orangenes Ausrufezeichen flackernd an - längere Zeit. Das ging dann aber nach Zündung aus/an weg und ist seit dem nicht wieder aufgetreten.
Zu diesen Punkten wird Ducati ranmüssen.
- Kupplungshebel: Knarzt beim loslassen, der Freundliche hat das Teil schon komplett zerlegt - alles mit Graphitpaste eingeschmiert. Hat 200km gehalten, dann ging es wieder los. Da muß auch nochmal Ducati ran.
Ich finde das Ende des Kupplunhshebl geht zu weit nach aussen vorne. Zeige- und Mittelfinger passen gut, dann aber wird der Radius zu groß/Verlauf des Hebel zu weit nach vorne. Den Minimalabstand habe ich schon eingestellt. Habe was von einstellbaren Ducati-Hebeln gelesen, aber noch nichts gefunden.
Alles in allem ein wirklich gutes Rundumpaket und ein Fortschritt zur 2013er. Die Nachteile des alten Skyhookfahrwerks sind durch die Skyhook-Evo-Variante eleminiert. Und das ohne emotionslos geworden zu sein: Grundsound, Beschleunigung, Fahrwerk, Bremse.
Die Notwendigkeit zum Einbau eines 14er Ritzels werde ich mir in den nächsten Wochen überlegen.
Und, naja - eines Tages wird dann wohl auch mal der hands-free Tankdeckel lieferbar sein...
Gruß
Stephan